KPMG-Studie zur Zukunft des Einkaufens: "Tante Emma"-Laden vor dem Comeback - Großmärkten und Discountern stehen schwere Zeiten bevor
Düsseldorf/Minden (kpmg/wm). Das Bild des Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland und der Schweiz wird sich bis 2025 stark wandeln. Während kleinflächige Geschäfte, Convenience-Shops und der Online-Handel gute Perspektiven haben dürften, sollten sich großflächige Supermärkte und Discounter auf härtere Zeiten einstellen.
Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen länderübergreifenden Marktanalyse von KPMG und Gottlieb Duttweiler Institute (GDI), in die Gespräche mit führenden Marktteilnehmern eingeflossen sind. Daraus wurden zehn Thesen zur "Zukunft des Einkaufens" und vier Szenarien für das künftige Bild des Lebensmitteleinzelhandels abgeleitet.
Kleine Läden fundamental im Vorteil
Wesentliche Ursachen für den zu erwartenden Umbruch im Lebensmitteleinzelhandel sind die Alterung der Bevölkerung, steigende Energiepreise sowie veränderte Ansprüche der Kunden an Gesundheit, Flexibilität und Internet-Anbindung. Der Anteil der über 65-jährigen in Deutschland wird bis 2025 weiter ansteigen.
Gleichzeitig lässt sich eine Auflösung traditioneller Tagesstrukturen feststellen: Immer weniger Menschen sind in klar strukturierte und regelmäßige Tagesabläufe integriert.
Mark Sievers, Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter bei KPMG: "Dank Smartphones und Apps verliert die Planung von Einkäufen an Bedeutung. Entsprechend wird das Bedürfnis nach Geschäften wachsen, die spontan erreichbar und ans Internet angebunden sind. Überspitzt formuliert steht der ,Tante Emma-Laden' vor dem Comeback.
Nicht zuletzt auch aufgrund der gestiegenen Treibstoffkosten bieten sich eine optimierte Hauslieferung, Kleinfilialen und neue Abholformate als zukunftsweisende Lösungen für den Handel an."
Logistikkosten treiben Wandel voran
Wie die Analyse zeigt, stehen im Lebensmitteleinzelhandel momentan vor allem großflächige Supermärkte aufgrund ihrer dezentralen Lage und funktionalen Ausrichtung vor großen Herausforderungen. KPMG-Partner Stephan Fetsch:
"Auch Discounter dürften es wegen ihrer Funktion schwer haben, sich in einem der vier von uns identifizierten Erfolg versprechenden Szenarien wiederzufinden. Besser sehen die Perspektiven für kleinflächige Geschäfte und Convenience-Shops aus, die sowohl emotional wie auch funktional überzeugen können und nicht unter hohen Logistikkosten ächzen. Ebenfalls gute Perspektiven hat der Online-Handel, welcher durch sehr flexible Angebote den Bedürfnissen vieler Konsumenten gerecht wird. Kehrseite sind hier freilich die hohen Logistikkosten."
Zehn Thesen zur Zukunft des LEH
Aus Sicht von KPMG und GDI zeichnen sich vier Grundformen für den erfolgreichen Lebensmitteleinzelhandel der Zukunft ab:
Infografik: Szenarien zu Zukunft des LEH
Studie: Die Zukunft des Einkaufens (PDF, 2,5 MB)
Beitrag: Lebensmittel: Verbraucher kaufen auch in Zukunft offline
Quelle: KPMG
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